Einen Jux will er sich machen

Von Johann Nepomuk Nestroy

Sich einmal einen Jux machen, davon träumt der Handlungsgehilfe Weinberl, der Tag für Tag im G´wölb des Gewürzhändlers Zangler steht. Als sein Vorgesetzter abreist, um in der Hauptstadt auf Freiersfüßen zu wandeln, ergreift Weinberl mit seinem Lehrbuben Christopherl spontan die Gelegenheit: Er sperrt das Geschäft zu und reist heimlich – voller Sehnsucht auf ein großes Abenteuer – in die Metropole. Aber die große weite Welt ist manchmal kleiner als gedacht und die beiden Abenteurer geraten von einer Zwickmühle in die nächste ...

Johann Nestroy, Ahnherr aller österreichischen satirischen Literatur, wird nicht zu Unrecht als der „österreichische Shakespeare“ bezeichnet. Der „Jux“, eines der meistgespielten Stücke des Autors, ist mit den besten nestroy´schen Zutaten gewürzt: ein Feuerwerk an Verkleidungen, turbulenten Verwechslungen und Situationskomik, garniert mit brillantem Sprachwitz und bissigen Bemerkungen.

Robert Meyer, Regie, Melchior, ein Hausknecht; Christof Cremer, Bühne & Kostüme; Miloš Todorovski, Musik & Akkordeon; Jon Sass, Musik & Tuba

Robert Reinagl, Zangler, Gewürzkrämer; Alexandra Schmidt, Marie, dessen Nichte; David Oberkogler, Weinberl, Handlungsdiener; Paula Nocker, Christopherl, Lehrjunge; Gertrud Roll, Frau Gertrud, Wirtschafterin; Kaspar Simonischek, August Sonders; Karin Lischka, Madame Knorr, Modehändlerin; Maxi Blaha, Frau von Fischer, Witwe; Mercedes Echerer, Fräulein von Blumenblatt; Philipp Stix, Kraps/Brunninger/Kellner; C.C. Weinberger, Hupfer/Lohnkutscher/Rab; Katharina Elisabeth Stefan, Philippine/Lisette.

Theater Reichenau – Großer Saal: letzte Aufführung 6. August 2023

Tartuffe

Von Molière. Eine Koproduktion mit dem Renaissance Theater Berlin

Orgon und seine betagte Mutter hängen ihm an den Lippen und lassen ihn im bürgerlichen Haushalt nach Belieben schalten und walten: den Frömmler Tartuffe. Der Rest der Familie ist weniger begeistert. Die Zofe Dorine wittert gar Betrug. Aber Orgon verspricht Tartuffe die Hand seiner Tochter und enterbt den Sohn, um den Prediger zum Alleinerben einzusetzen. Nicht einmal die amourösen Avancen, die Tartuffe schamlos Orgons Ehefrau macht, will er gesehen haben. Erst als seine Frau Elmire ihm in einem arrangierten Schein Rendezvous die Lüsternheit Tartuffes beweist, wird Orgon der Betrug klar. Doch dann ist es zu spät ...

Jean ­Baptiste Poquelin alias Molière, der Großmeister der französischen Komödie, hat sich mit seinem „Tartuffe“ selbst viele Probleme bereitet. Die schonungslose Kritik, die er darin am Klerus betreibt, ließ ihn in der Gunst seines Herrschers und Förderers Ludwig XIV. sinken. Erst nach dreimaligem Umarbeiten durfte der „Tartuffe“ die Bretter und die Herzen seiner Zuschauer erobern. Zeitlos aktuell ist dieser schamlose Betrüger, der sich als charismatischer (Ver­)Führer gibt. Molière hält mit seinem beißend kritischen Humor einer Gesellschaft, die solche Blender möglich macht, den Spiegel vor.

Guntbert Warns, Regie; Ezio Toffolutti, Bühne; Erika Navas, Kostüme; Miloš Todorovski, Musik.

Dirk Nocker, Orgon, ein Pariser Bürger; Emese Fay, Elmire, seine Frau; Laura Dittmann, Mariane, seine Tochter; Skye MacDonald, Damis, sein Sohn; Elisabeth Augustin, Madame Pernelle, seine Mutter; Michael Masula, Cléante, sein Schwager; Johannes Deckenbach, Valère, verlobt mit Mariane; Stefan Jürgens, Tartuffe, ein Scheinheiliger; Stefanie Dvorak, Dorine, Marianes Zofe; Rainer Friedrichsen, Gerichtsvollzieher.

Theater Reichenau – Neuer Spielraum: letzte Vorstellung 6. August 2023

Frauenzimmer

Als Antwort auf die „Alten Meister“ im vergangenen Jahr haben wir in diesem Jahr junge und junggebliebene Meisterinnen eingeladen. Treffen Sie auf beeindruckende Gestalterinnen des Theaters: Erika Pluhar, Caroline Peters, Emmy Werner, Brigitte Kren, Stefanie Reinsperger und Sona MacDonald im Gespräch mit Maria Happel bzw. Regina Fritsch.

  • Regina Fritsch im Gespräch mit Erika Pluhar

Kaum eine Schauspielerin ist so vielseitig wie Erika Pluhar. Als Mimin, Sängerin und Schriftstellerin begeistert sie seit Jahrzehnten ihr Publikum. Mit Regina Fritsch verbindet sie eine langjährige Freundschaft und viele gemeinsame Theater- und Filmerfahrungen. Erleben Sie Erika Pluhar und Regina Fritsch im Gespräch und in persönlichen Darbietungen.

  • Maria Happel trifft auf Caroline Peters

Die mehrfach preisgekrönte Burgtheatermimin und Filmschauspielerin spricht mit Maria Happel über gemeinsame Theatererlebnisse, über Schreiben mit dem Stift, die Liebe zu Postkarten und vieles mehr. Darüber hinaus rezitieren Caroline Peters und Maria Happel aus dem Stück „Semmeringer Sommerfantasie“ von Sibylle Luig.

  • Maria Happel im Gespräch mit Emmy Werner

Die langjährige Direktorin des Wiener Volkstheaters, Frontfrau und prägende Künstlerin der österreichischen Theaterlandschaft im Gespräch mit Maria Happel über Emanzipation, Leitungsverantwortung, Älterwerden und vieles mehr. Außerdem wird Emmy Werner aus ihrem Buch „... als ob sie Emma hießen" lesen.

  • Brigitte Kren und Maria Happel im Gespräch

Seit 2018 stehen Brigitte Kren und Maria Happel in „SOKO Donau“ als Chefin und Gerichtsmedizinerin gemeinsam vor der Kamera. In Reichenau liest Brigitte Kren aus Alberto Moravias „Ach, die Frauen“ und spricht mit Maria Happel über Serienrollen, langjährige Nachbarschaft und vieles mehr.

  • Maria Happel spricht mit Stefanie Reinsperger

Eine der prägendsten Schauspielerinnen ihrer Generation diskutiert mit Maria Happel über Emotionen auf und hinter der Bühne, über Diskriminierung und Abgründe, und ihr Lieblingsgefühl. Außerdem liest Stefanie Reinsperger aus ihrem neuen Buch „Ganz schön wütend“.

  • Sona MacDonald und Maria Happel im Gespräch

Viele Jahre lang standen sie als Marlene Dietrich und Edith Piaf gemeinsam auf der Bühne des Burgtheaters. Sona MacDonald, als Sängerin und Schauspielerin vom Publikum gefeiert, und Maria Happel sprechen über ihre langjährige Freundschaft und Arbeitsbeziehung und zeigen einen Ausschnitt aus ihrem berühmten Programm "Spatz und Engel".

Erika Pluhar, Caroline Peters, Emmy Werner, Brigitte Kren, Stefanie Reinsperger, Sona MacDonald, Maria Happel, Regina Fritsch

Theater Reichenau – Großer Saal: letzte Aufführung 5. August 2023

Die Kapuzinergruft

Von Joseph Roth. Dramatisierung von Nicolaus Hagg

1913. Franz Ferdinand von Trotta, Spross einer alten Adelsfamilie aus Sipolje in Slowenien, verprasst sein Erbe und lebt in den Tag hinein. Die Bedeutung der eigenen Familie, – sein Großonkel rettete als „Held von Solferino“ einst dem Kaiser das Leben –, kann Trotta nur noch in der Freundschaft zu seinem Cousin und Maronibrater Branco und dem jüdischen Kutscher Manes Reisinger erspüren. Als 1914 der Krieg ausbricht, heiratet Trotta hastig und zieht mit den Freunden ins Feld. 1918 kehrt er unversehrt aus der Gefangenschaft in Sibirien zurück, die Welt jedoch hat sich verändert und die Familie Trotta ist verarmt.

„Die Kapuzinergruft“ ist der letzte veröffentlichte Roman von Joseph Roth und eine inhaltliche Fortsetzung des „Radetzkymarsch“. Die Kapuzinergruft, Grabstätte der Habsburger, wird zum Symbol einer untergehenden Welt. Mit dem Tod von Kaiser Franz Joseph I. im Jahr 1916 beginnt der Abgesang auf den Vielvölkerstaat. Roth, der den Ersten Weltkrieg als Soldat erlebt hat, übersiedelt 1933 nach Paris, um den Repressionen des Naziregimes zu entgehen. So wie Franz Ferdinand Trotta wird auch Joseph Roth Opfer des Untergangs. Er stirbt verarmt in Paris.

Philipp Hauß, Regie; Ezio Toffolutti, Bühne; Erika Navas, Kostüme.

Anton Widauer, Franz Ferdinand Trotta; Nils Hausotte, Joseph Branco Trotta, Cousin; Roberto Romeo, Manes Reisinger, Kutscher; Lenya Marie Gramß, Elisabeth v. Kovacs; Julia Stemberger, Frau Trotta; Claudius von Stolzmann, Graf Xandl Chojnicki; Elisa Seydel, Jolanth Szatmary; Tobias Voigt, Baranovitsch, Jäger/Kurt v. Stettenheim; Daniel Jesch, Baron Kovacs, Elisabeths Vater; Simon Löcker, Baron Hallersberg; Simon Schofeld, Graf Festetics/Krassin; Wolfgang Hübsch, Dr. Kiniower/Jaques, Diener.

Theater Reichenau – Neuer Spielraum: letzte Aufführung 5. August 2023

Die Präsidentinnen

Von Werner Schwab

In Ernas Wohnküche sitzen die drei Präsidentinnen, allesamt wortgewaltige Mindestpensionistinnen und besprechen ihre Welt. Erna sorgt sich um ihren Sohn Hermann, der lieber dem Alkohol zuspricht, als ihr Enkelkinder zu schenken. Die immer lüsterne Grete schwärmt von ihrem Dackel und erzählt von ihrer Tochter Hannelore, die in Australien lebt. Und Mariedl, Klofrau von Beruf und aus Berufung, berichtet enthusiastisch von ihrer Leidenschaft, verstopfte Toiletten zu reinigen. Gemeinsam träumen sie sich in die Glücksvision eines Dorffestes. Als Mariedl jedoch die Kinder der beiden anderen in die Erzählung mit aufnimmt, platzt die Traumvision von Erna und Greta wie eine Seifenblase.

Sein erstes Theaterstück „Die Präsidentinnen“ machte Werner Schwab mit einem Schlag berühmt und löste einen Skandal aus. Knapp 30 Jahre nach dem Tod des Autors ist aus dem Volksstück ein moderner Klassiker geworden, der zum festen Bestandteil des gängigen Theaterrepertoires gehört. Die als „Schwabisch“ bekannt gewordene, typische Kunstsprache erinnert vor allem in ihren „Bandwurmwörtern“ an Schwabs satirischen Urvater Johann Nestroy. „Bei der ersten Leseprobe war’s fast unmöglich, das fertig zu lesen, weil einfach alle gelacht haben. Und ich muss gestehen, ich hab’ selber gelacht“, erinnerte sich Schwab in einem Interview.

Cornelia Maria Rainer, Regie; Christof Cremer, Bühne & Kostüme
Maria Happl, Erna; Johanna Arrouas, Grete; Therese Affolter, Mariedl

Theater Reichenau – Großer Saal: letzte Aufführung 5. August 2023

Des Teufels General

Das Böse in der Welt lebt nicht durch die, die Böses tun – es lebt durch die, die Böses dulden. Carl Zuckmayer.

Zuckmayers Drama entfaltet sich um den moralischen Konflikt des Generals Harras in Berlin 1941. Harras ist eine schillernde Persönlichkeit, leidenschaftlicher Flieger und Lebemann. Obwohl er die NSDAP persönlich verachtet, unterstützt er die Nationalsozialisten durch seine militärische Treue. Da wiederholte Flugzeugunfälle durch Materialfehler als Sabotageakte des Widerstands gedeutet werden, gerät Harras ins Visier des unerbittlichen Kulturleiters des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Schmidt-Lausitz. Nach zweiwöchiger Haft bekommt er eine Frist zur Aufklärung der Vorfälle und soll den Schuldigen finden.

Carl Zuckmayers Karriere als erfolgreicher Theater und Drehbuchautor begann in den 1920er Jahren. 1933 bekamen seine Stücke wegen kritischer Aussagen gegen das NS-Regime in Deutschland Aufführungsverbot. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung flüchtete er 1938 in die USA. „Des Teufels General“ entstand 1941 in der Emigration und feierte schon bald nach seiner Uraufführung 1946 in Zürich überwältigende Erfolge im gesamten deutschen Sprachraum.

Hermann Beil bearbeitete das Stück bereits für die coronabedingt abgesagten Festspiele Reichenau 2020. Diesen Sommer wird das Projekt mit Stefan Jürgens in der Titelrolle umgesetzt, der vielen aus Film und Fernsehen bekannt ist. Ihm zur Seite steht ein Ensemble, das seit vielen Jahren in Reichenau zu Hause ist.

Theater Reichenau – Neuer Spielraum: Premiere 8. Juli; letzte Aufführung 6. August

Ein ungleiches Paar

Wenn es Dir gelingt, ohne Leid durchs Leben zu gehen, wurdest Du wohl nicht geboren. Neil Simon

„Ein ungleiches Paar“ ist die Damenversion von Neil Simons Erfolgskomödie „Ein seltsames Paar“, die durch die legendäre Hollywood Verfilmung mit dem Komikerduo Jack Lemmon und Walter Matthau internationale Berühmtheit erlangte. Analog zum Original leben zwei höchst unterschiedliche Freundinnen von ihren Ehemännern getrennt und treffen regelmäßig ihre Damenrunde zum Trivial Pursuit. Zwei Spanier sorgen für Ablenkung und der Ehekrieg, der sich zwischen den beiden ungleichen Freundinnen abspielt, eskaliert.

Der New Yorker Autor Neil Simon feierte seinen Durchbruch in den 1960er Jahren. Seine Theaterstücke dominierten den Broadway und seine Filmskripten brachten ihm mehr Nominierungen für Oscars und Tonys als jedem anderen Dramatiker. Seine Komödien bestechen durch ihre Mischung aus rasantem Wortwitz und Tiefsinn. Das „ungleiche Paar“ entstand 1985, genau 20 Jahre nach dem „seltsamen Paar“. Die Umkehrung der Geschlechterrollen verleiht der Handlung eine gänzlich neue Bedeutung, die Situationskomik wird nochmals auf die Spitze getrieben.

In Reichenau liefern sich diesen Sommer Petra Morze und Fanny Stavjanik Wortduelle in der Regie von Peter Dehler. Die Dialoge werden mit Angelika Hager in neuer Frische erarbeitet.

Theater Reichenau – Großer Saal: Premiere 9. Juli; letzte Aufführung 6. August

Die Möwe

Das Leben wiederholt sich nicht, man muss sorgsam damit umgehen – Anton Tschechov

Eine Landpartie rund um die berühmte Schauspielerin Irina Arkadina verbringt einen langen Sommer auf dem Gut ihres Bruders Sorin. Arkadinas Sohn Konstantin ist angehender Schriftsteller und hat ein Stuck für seine Geliebte, die junge Schauspielerin Nina, geschrieben. Die Aufführung vor den versammelten Gästen mit Nina in der Hauptrolle wird zum Fiasko. Statt ihrem Sohn Anerkennung zu schenken, führt ihm seine Mutter das Genie ihres Liebhabers Boris Trigorin vor Augen, der ein angesehener Schriftsteller ist. Auch Nina fühlt sich zum erfolgreichen Trigorin hingezogen, was Konstantin zunehmend in Verzweiflung stürzt …

Tschechows Drama (1896 in Sankt Petersburg uraufgeführt) prägte mit seinem Verlauf, der den Protagonisten Raum zur psychologischen Entfaltung gibt, einen einzigartigen Stil. „Die Möwe“ ist seither eines der meistgespielten Stucke der Weltliteratur und regt zu vielseitigen Interpretationen an.

In diesem Sommer inszeniert erstmals Torsten Fischer in Reichenau. Mit Sandra Cervik, Claudius von Stolzmann und nicht zuletzt Martin Schwab kehren viele bekannte Schauspielgrößen zurück. Paula Nocker, die schon als Kind in Reichenau auf der Buhne stand, inzwischen dem Josefstadt-Ensemble angehört und mit dem Nestroy-Preis als beste Nachwuchsdarstellerin 2021 ausgezeichnet wurde, steht Nils Arztmann, einem der herausragenden Talente des Max Reinhardt Seminars, gegenüber.

Theater Reichenau – Großer Saal: letzte Aufführung 6. August

Frühlings Erwachen

Das Leben hat es nicht gern und ist einem nicht gnädig und günstig, wenn man es zu ernst nimmt. Frank Wedekind

Wedekinds gesellschaftskritisches Drama stellt eine Gruppe von Jugendlichen ins Zentrum, deren Auflehnungen gegen die rigiden Moralvorstellungen des prüden Bürgertums im ausklingenden 19. Jahrhundert tragisch scheitern. Frank Wedekind schrieb seine sogenannte Kinder-Tragödie „Frühlings Erwachen“ 1890 im Alter von 26 Jahren. Es war sein erstes Buch und er lies es auf eigene Kosten drucken. Von der Kritik wurde es als sittenwidrig und anstößig verdammt. 1906 kam es schließlich zur Uraufführung an den Berliner Kammerspielen unter der Regie von Max Reinhardt und mit Wedekind in der Rolle des vermummten Herrn. Das Stück wurde wiederholt Aufführungsverboten und Zensur unterworfen. Wedekind galt als skandalösester Schriftsteller Deutschlands nach der Jahrhundertwende. Erst Jahrzehnte später, nach seinem Tod, wurde „Frühlings Erwachen“ erstmals unzensiert aufgeführt.

Der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler Christian Berkel erarbeitet das Stück diesen Sommer für Reichenau mit einem jungen Ensemble Studierender des Max Reinhardt Seminars, das die Bühne mit arrivierten Kolleginnen und Kollegen wie Stefanie Dvorak, Paul Matić und Martin Schwab teilt.

Theater Reichenau – Neuer Spielraum: letzte Aufführung 6. August

Startschuss für die Festspiele Reichenau 2022

In Reichenau an der Rax freut man sich auf den bevorstehenden Neustart der Festspiele. Die Periode steht nun fest: Die Festspiele Reichenau werden vom 2. Juli bis 6. August 2022 stattfinden.

Seitens der Marktgemeinde Reichenau an der Rax wurden die Schlüssel zum Theater an die Künstlerische Leiterin Maria Happel und das neue Organisationsteam übergeben. Die Ablösevereinbarung zwischen der bisherigen Festspiele Reichenau GmbH und der neu gegründeten Theater Reichenau GmbH ist abgeschlossen.

Die Weiterführung der Bezeichnung als Festspiele Reichenau ist gesichert.

Die Vorbereitungen für den Sommer 2022 laufen auf Hochtouren. Die Programmpräsentation ist für Februar geplant. Maria Happel berichtet zum Programm: „Wir sind mit Schwung an der Arbeit, um unserem Publikum einen Theatersommer voll spannender Aufführungen mit großartigen Künstlerinnen und Künstlern zu bieten – eine Mischung aus Altbekanntem und Neuem. Arrivierte Größen sollen auf Nachwuchstalente treffen. In diesem Sinne planen wir eine Kooperation mit dem Max Reinhardt-Seminar, um auch Studierende in die Besetzungen einzubinden. Unser oberstes Ziel ist die Erarbeitung einzigartiger Theaterproduktionen, die nur hier gezeigt werden – in einer atemberaubenden Region, deren Geschichte untrennbar mit Literatur und Sommerfrische verbunden ist.“

Im Zentrum des Spielplans stehen vier Eigenproduktionen großer Theaterstücke und ein Literatur-Abend, die wie bisher im Großen Saal des Theaters und im Neuen Spielraum stattfinden werden. In einer ersten Konzeptionsphase sind rund 100 Vorstellungen geplant.

Der neue Förderverein „Freunde der Festspiele Reichenau“ ist in Gründung. Den Mitgliedern werden neben einem Vorverkaufsrecht zahlreiche Rahmenprogramme geboten. Für unter 30-Jährige ist ein ermäßigter Mitgliedsbeitrag vorgesehen.

Mit 1.1.2022 übernimmt Stefanie Pauker als operative Geschäftsführerin der Theater Reichenau GmbH die Organisation vor Ort. Nach absolviertem Betriebswirtschafts- und Kulturmanagement Studium in London war sie an zahlreichen Kulturinstitutionen in England und Österreich tätig, zuletzt als Persönliche Referentin von Dominique Meyer an der Wiener Staatsoper und im Künstlerischen Betriebsbüro der Wiener Philharmoniker.

Im Kernteam sind außerdem drei Mitarbeiterinnen, die schon viele Jahren in unterschiedlichen Funktionen für die Festspiele Reichenau tätig waren, und nun die Bereiche Technik, Künstlerische Planung, Administration und Kartenvertrieb übernommen haben.

Aktuelle Informationen zu Programm, Kartenbestellung und Mitgliedschaft im neuen Förderverein werden ab sofort auf der neuen Website zu finden sein:

www.theaterreichenau.at

Die Schönen und Verdammten

„The Beautiful and Damned“ von Scott Fitzgerald – Romanbearbeitung: Nicolaus Hagg

Die Geschichte einer Clique von Harvard-Boys, schönen Mädchen und reichen Eltern – und einem übermächtig dominierenden Großvater gerät zu einem trefflichen Portrait des „Jazz-Zeitalters“, der „Roaring Twenties“ in den USA.

Anthony Patch ist durch die Millionen seines Großvaters der begehrteste Junggeselle von New York. Doch ganz im Gegensatz zu den strengen Moralvorstellungen des alten Patch, hat Anthony keinen Ehrgeiz, sich durch regelmäßige Arbeit das Ansehen eines wertvollen Mitglieds der Gesellschaft zu geben. Durch seine Freunde wird ihm Gloria zugeführt, das begehrteste und schönste Mädchen der Stadt. Die beiden werden ein Paar und führen ein exzessives Leben. Alkohol im Übermaß, Partys, schöne Appartements, Pelze und Schmuck – bis die Reserven zur Neige gehen.

Will der Großvater nicht endlich sterben und sein Erbe dem einzigen Enkel überlassen?  Nein, er vererbt sein Vermögen seinem servilen Sekretär Mr. Shuttleworth. Anthony und Gloria erleben die harte Verwandlung von den Schönen zu den Verdammten. Ob ihnen Einsprüche und Prozesse doch noch zu dem reichen Erbe verhelfen?

Besetzung: Anthony Patch – Daniel Jesch, Gloria – Wanda Worch, Adam Patch, Anthonys Großvater – Rainer Friedrichsen, Shuttleworth, sein Diener – Gerhard Roiss, Maury & Dick, Anthonys Freunde – Tobias Voigt / Claudius von Stolzmann, Geraldine, Anthonys Geliebte – Nanette Waidmann, Mrs. Gilbert, Glorias Mutter – Cornelia Lippert, Muriel, Glorias Freundin – Johanna Arrouas, Mr. Bloeckman – Christoph Zadra.

Regie: Michael Gampe, Bühne: Peter Loidolt, Kostüme: Erika Navas, Licht: Lukas Kaltenbäck, Musik: Henry Carradine.

Wie nicht anders zu erwarten war auch die vierte große Produktion der diesjährigen Sommerfestspiele Reichenau ein voller Erfolg. Michael Gampe hat die Geschichte "Die Schönen und Verdammten", die an das Leben von F. Scott Fitzgerald erinnert, wunderbar auf die Bühne im "Neuen Spielraum" gebracht. Herrlich wie die neuen in Reichenau die verschiedenen Charaktere verkörpterte. Wanda Worch als Gloria, Daniel Jesch als Antony Patch und Rainer Friedrichsen als Adam Patch (Anthonys Großvater).

Theater Reichenau – Neuer Spielraum: letzte Aufführung 3. August 2019.

Eine blassblaue Frauenschrift

Von Franz Werfel. Neue Bühnenfassung von Nicolaus Hagg

In blassblauer Frauenschrift ist der Brief geschrieben, der das Leben des erfolgreichen Sektionschefs Leonidas auf den Kopf stellt. Die Handlung spielt in Wien 1936, da hat man sich nach gewissen Kriterien zu richten, wenn man seine Position nicht riskieren will! Da wird es peinlich, wenn nach achtzehn Jahren die Geliebte von einst mit einer Bitte kommt – für einen jüdischen Schüler, der in Deutschland keinen Studienplatz mehr bekommt.

Ist der junge Mann mein Sohn? muss sich Leonidas fragen – und seine Vergangenheit lebt wieder auf. Eine Zeit, in der er für wenige Wochen beruflich getrennt war von seiner schönen, reichen Ehefrau, Amelie Paradini. Unerwartet begegnete er damals einem Mädchen aus seiner Studentenzeit und fand in ihr – für die Dauer von sechs Wochen – die Liebe seines Lebens. Doch aus purem Opportunismus verließ er damals Vera Wormser, nachdem er ihr falsche Vorspiegelungen über ein gemeinsames Leben gemacht hatte. Leonidas war gewillt, dieses „Abenteuer“ zu vergessen und seine aufsteigende Karriere an der Seite seiner Frau weiter zu verfolgen.

Mit dem Brief Vera Wormsers holt ihn sein Schicksal ein. Seine Lebenslüge könnte entdeckt werden.

Besetzung: Leonidas, Sektionschef – Joseph Lorenz, Amelie, seine Frau – Fanny Stavjanik, Vera Wormser, Philosophin – Stefanie Dvorak, Vinzenz Spittelberger, Minister – Thomas Kamper, Hofrat Skutecky – Peter Moucka, Paul Paradini, Amelies Bruder – Alexander Rossi.

Regie: Julian Pölsler, Bühne: Peter Loidolt, Kostüme: Erika Navas, Licht: John Lloyd Davies.

Wie von Reichenau gewohnt, hat Peter Loidolt auch für "Eine blassblaue Frauenschrift" ein wunderschönes, klares und nicht überladenes Bühnebild entworfen. Die neue Bühnenfassung von Nicolaus Hagg  hat mich ebenso wie die Darsteller begeistert. Leider ist kurz vor der Premiere der bekannte und beliebte Schauspieler Peter Matic unverhofft im 83. Lebensjahr verstorben. Die Rolle des Ministers Vinzenz Spittelberger hat Thomas Kamper übernommen.

Theater Reichenau – Großer Saal: letzte Vorstellung 3. August 2019

Der Ruf des Lebens

Schauspiel in drei Akten von Arthur Schnitzler 1905 in Reichenau geschrieben!

Mit dem „Ruf des Lebens“ erleben wir einmal einen anderen Schnitzler. Voll Energie und Überraschungen, mit denen man nicht gerechnet hat!

Für die 26-jährige Titelheldin, Marie, dringt der Wunsch nach einer leidenschaftlich erfüllten Liebe – dieser Ruf des Lebens – mitten hinein in ein freudloses Dasein am Krankenbett des alten Vaters, der trotz seiner Gebrechlichkeit wie ein böser Tyrann den bescheidenen Haushalt beherrscht.

Da nützt es nichts, dass ein Bewerber ihr ein friedliches, ruhiges Glück verspricht! Marie hat in einer durchtanzten Ballnacht bei einem jungen Offizier eine Ahnung von einem anderen Glück erfahren, nach dem jetzt ihre Sehnsucht strebt. Doch dieser Max, Leutnant bei den „Blauen Kürassieren“, hat sich mit seinen Kameraden verschworen, in den sicheren Tod zu ziehen – um eine alte Schuld des Regiments zu sühnen. Auch an ihn geht der „Ruf des Lebens“ – die Versuchung, von dem sinnlosen Heldenmut abzulassen und sein Leben auf ein neues Glück aufzubauen. Die Hindernisse, die sich den jungen Leuten dabei in den Weg stellen, sind so groß, dass sie in Mord, Schuld und Tod getrieben werden. Doch wer diese Erschütterungen überlebt, muss weiterleben und neue Hoffnung finden…

Sprachlich neu gefasst und gekürzt, fesselt dieses wenig bekannte Schnitzler-Stück wie eine Kriminalgeschichte. Spannend und aufregend!

Besetzung: Der alte Moser – Toni Slama, Marie, seine Tochter – Johanna Prosl, Frau Richter – Gabriele Schuchter, Katharina, ihre Tochter – Alina Fritsch, Der Forstadjunkt – Dominik Raneburger, Der Oberst – Thomas Kamper, Irene, seine Frau – Emese Fay, Dr. Schindler, Arzt – Sascha O. Weis, Max Albrecht, junge Offiziere – David Jakob / René Peckl.

Regie: Helmut Wiesner, Bühne: Peter Loidolt, Kostüme: Erika Navas, Licht: Lukas Kaltenbäck; Neue Spielfassung: Renate Loidolt

Dieses selten gespielte Werk von Arthur Schnitzler wurde von ihm in Reichenau fertig gestellt. Dies war auch eines der Gründe dass in den heurigen Spielplan der Festpiele Reichenau aufgenommen wurde. Dafür muss man Renate Loidolt, die auch für diese Neue Spielfassung dieses emotional schwren Stückes verantwortlich zeigt, danken. Ein wirklich fantastisches Stück, welches helmut Wiesner auch ganz super auf die Bühne gebracht hat.
Das Bühnenbild von Peter Loidolt hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
Und dann die noch die Darsteller! Hochkarätig und ganz, ganz fantastisch. Lauter wunderbare bekannte Schauspieler. Allen voren Sascha Oskar Weis, gefolgt von Johanna Prosl, Toni Slama, Gabriele Schuchter u.s.w.
Und dann noch die junge Alina Fritsch - sie meistert die sehr anspruchsvolle Rolle der Katharina bravourös. Ich habe sie schon oft in Reichenau erlebt - aber diesmal ist sie über sich selbst hinaus gewachsen. Gratulation.

Theater Reichenau – Großer Saal: letzte Vorstellung 4. August 2019

Ein Monat auf dem Lande

Eine amüsante Sommerkomödie in fünf Akten von Iwan Turgenjew

Der Sommer ist am schönsten auf dem Lande! So war es auch im zaristischen Russland – insbesondere für jene, die ein Landgut besaßen, wie die reiche Familie Islajew. Hier arbeitet aber nur der Gutsherr selbst mit seinen Bauern, der Rest der Familie vertreibt sich die Zeit mit Kartenspiel, amourösen Anspielungen und kleinen Intrigen.

Das Eintreffen des Studenten Beljajew, der den zehnjährigen Sohn des Hausherrn unterrichten soll, bringt auf einmal aufregendes Leben und zarte Liebesgefühle in die weibliche Gesellschaft. Obwohl er nur „ein ungehobelter, junger Mann von gesunder Denkart“ ist, kann er sogar Islajews Ehefrau bezaubern, sodass ihre Empfindungen in Konkurrenz mit denen der jungen Mädchen im Haus geraten. Was bleibt da noch an Aufmerksamkeit für Nataljas eleganten, klugen Hausfreund Rakitin, der sie seit Jahren anbetet?

Die feinen, humorvollen Elemente des Stücks zeigen sich, wenn Natalja geschickt ihre Nebenbuhlerinnen aussticht, wenn sie die Pflegetochter an den reichen, dummen Nachbarn verkuppelt, den Arzt seine intriganten Fäden spinnen lässt und den ahnungslosen Ehemann wie auch den schöngeistigen Rakitin, auf Distanz hält.

Besetzung: Arkadij S. Islajew, Gutsbesitzer –  Dirk Nocker, Natalja Petrowna, seine Frau    – Julia Stemberger, Kolja, beider Sohn – Valentin Hagg, Werotschka, Pflegetochter      – Maria Schuchter, Anna S. Islajewa, Islajews Mutter – Elisabeth Augustin, Jelisaweta B., Gesellschafterin – Chris Pichler, Michail A. Rakitin, Freund des Hauses – Günter Franzmeier, Alexej N. Beljajew, Student – Tobias Reinthaller, Afanasij I. Bolschintzow, Nachbar – Nicolaus Hagg, Ignatij I. Schpigelskij, Arzt – David Oberkogler, Schaaf, Hauslehrer – Philipp Stix, Matwej, Diener – Aliosha Biz, Katja, Hausmädchen    – Louise Knof.

Regie: Hermann Beil, Bühne: Peter Loidolt, Kostüme: Erika Navas, Licht: John Lloyd Davies, Geige: Aliosha Biz

Auch diese, dritte Produktion ist der Festspielleitung wieder fantastisch gelungen. Wie im Neuen Spielsaal üblich - die Bühne wird vom Publkum umringt - beseht das Bühnenbild lediglich aus einigen Gegenständen. Im Großen und Ganzen ziehen hier lediglich die Kostüme und vorallem die Darsteller, das Publikum in seinen Bann. Eine recht humorvolle Aufführung mit ernstem Hintergrund.
Ewig Schade, sollten Sie keine Karten mehr bekommen.

Theater Reichenau – Neuer Spielraum: letzte Vorstellung 2. August 2019

Cella

Neue Bühnenfassung von Nicolaus Hagg, nach dem Roman „CELLA oder die Überwinder“ von Franz Werfel.

Cella ist der Rufname für Cäcilie, die Tochter des Ehepaares Dr. Bodenheim in Eisenstadt. Die fünfzehnjährige „Cella“ ist der ganze Stolz ihrer Eltern, denn sie ist eine hochbegabte Klavierspielerin, für deren Ausbildung sich die Eltern das Studium bei dem genialen, teuren Klavierpädagogen Prof. Scherber absparen. Durch Vermittlung ihres Lieblings-Onkels Zoltan Nagy soll Cella ihren ersten großen Auftritt bei einem Virtuosen-Konzert im Schloss Esterhazy in Eisenstadt am 12. März 1938 haben. Doch die Zeiten sind unruhig. Österreich ist in Gefahr.

Bundeskanzler Schuschnigg kann sich gegen den drohenden Einmarsch der Deutschen in Österreich nicht wehren. Der jüdische Provinzanwalt Dr. Bodenheim war im Ersten Weltkrieg ein vom Kaiser ausgezeichneter Held, und für ihn gilt auch jetzt noch „Rot-weiß-rot bis in den Tod!“. Als aktives Mitglied des Veteranen-Vereins wird er in der Nacht des Einmarsches, am 12. März 1938, in Wien verhaftet, getrennt von seinen Angehörigen. Eine bewegende Familiengeschichte in kritischer Zeit, die ein überraschendes Ende findet.

Dr. Hans Bodenheim, Rechtsanwalt in Eisenstadt, August Schmölzer; Gretl Bodenheim, seine Frau, Julia Stemberger; Zoltan Nagy, Jugendfreund Bodenheims, Sascha Oskar Weis; Herr von Weil, Industrieller, André Pohl; Oberstleutnant Grollmüller Toni Slama; Professor Scherber, Klavierpädagoge, Martin Schwab; Prinz Esterhazy, Komponist, David Oberkogler; Kaplan Felix, Pfarrer, Philipp Stix; Alois Hipfinger, Einbrecher, Gerhard Roiss.
Regie: Michael Gampe; Bühne: Peter Loidolt; Kostüm: Erika Navas.

Theater Reichenau – Neuer Spielraum: letzte Aufführung 4. August 2018

Das Vermächtnis

Schauspiel in drei Akten. Das Vermächtnis zählt zu Arthur Schnitzlers Zeitstücken, in denen er die großbürgerliche Wiener Gesellschaft um 1900 sozialkritisch portraitiert.

Hier geht es um Hugo, den 26-jährigen Sohn der angesehenen Familie Losatti, der nach einem Reitunfall mit schweren inneren Verletzungen nach Hause gebracht wird. Er weiß um seinen nahen Tod und will daher in dieser letzten Stunde seinen Eltern ein Geständnis machen – zugleich aber auch ein verpflichtendes Vermächtnis: Hugo gesteht sein jahrelang verheimlichtes Doppelleben und verlangt als seinen letzten Willen, dass sein vierjähriger Sohn und seine Geliebte, die einfache Beamtentochter Toni Weber, als Mitglieder in die Familie Losatti aufgenommen werden.

Zu dieser Zeit, um 1900, ist es für ein gutbürgerliches Haus eine schwere Zumutung, der Mätresse des verstorbenen Sohnes Schutz unter ihrem Dach zu gewähren – gesellschaftliche Konsequenzen sind zu befürchten. Doch Hugos Vater, der souveräne Abgeordnete, Prof. Losatti, denkt liberal, lässt sich zunächst nicht beirren und bekennt sich offen zu dem Kind, als wäre es sein legitimer Enkel. Hugos Mutter und Schwester so wie Emma nehmen sich auch der verzweifelten jungen Toni liebevoll an. Nach dem plötzlichen Tod des Kindes wachsen jedoch die Widerstände gegen die fremde, junge Frau – man erwartet, dass Toni nun ihre eigenen Wege gehen solle….

Eine berührende Geschichte über falsche Moral, Gesellschaftsdünkel und Standesehre. Eine kostbare Rarität in der langjährigen Schnitzler-Pflege der Festspiele Reichenau.

Prof. Adolf Losatti, Abgeordneter       Joseph Lorenz; Betty, seine Frau    Regina Fritsch; Hugo, beider Sohn, 26 Jahre, David Jakob; Franziska, Hugos Schwester, 20 Jahre, Johanna Prosl; Emma Winter, Witwe von Bettys verstorbenem Bruder, 36 Jahre Stefanie Dvorak; Agnes, ihre Tochter, 17 Jahre, Alina Fritsch; Toni Weber, Hugos Geliebte, 22 Jahre, Nanette Waidmann; Dr. Ferdinand Schmidt, Arzt, Marcello de Nardo; Gustav Brandner, Hugos Freund, Dominik Raneburger; Dr. Bernstein, Arzt, Peter Moucka.
Regie: Hermann Beil; Bühne: Peter Loidolt; Kostüme: Erika Navas.

Meines Erachtens DAS Highlight der diesjährigen Reichenauer Festspiele. Fantastische Darsteller, fantastische Inszenierung und ein wunderbares Bühnebild - ganz nach dem Motto "Weniger ist Mehr".

Theater Reichenau – Großer Saal:  letzte Aufführung 4. August 2018

Endstation Sehnsucht

Schauspiel in drei Akten von Tennessee Williams.

„I don’t want realism. I want magic, magic …“ Mit dieser realitätsfernen Einstellung kommt Blanche DuBois nach einem verpfuschten Leben zu ihrer Schwester Stella nach New Orleans. Stella lebt da in beengten Verhältnissen mit ihrem etwas vulgären Mann, Stanley Kowalski, dem sie leidenschaftlich verbunden ist. Mit großem Gepäck, in dem sie die verblichene Pracht ihrer ehemals stolzen Südstaaten-Schönheit aufbewahrt, zieht sie als Dauergast in diese kleine Wohnung ein und verbreitet Unruhe.

Sie täuscht vor, dass sie nur für einen Erholungsurlaub von ihrer Stelle als Lehrerin freigestellt worden sei und umgibt sich noch immer mit einer Aura von Zerbrechlichkeit, Sensibilität und kultiviertem Luxus. Blanche macht keinen Hehl aus ihrer Missachtung für den „primitiven Polacken“ Stanley. Sie traut ihm nicht zu, dass er ihr ruiniertes Leben durchschauen und aufdecken könnte – und damit auch ihre letzte Chance auf eine Heirat mit dem gutmütigen Mitch zerstört. Auch als alle Hoffnung auf einen neuen Anfang zerbricht, ist Blanche unfähig, sich der Realität zu stellen und flüchtet sich immer mehr in ihre Phantasiewelt, wo sie auch ihre „Endstation“ – eine Irrenanstalt – als solche nicht mehr wahrnimmt.

Psychologischer Realismus gepaart mit Poesie, verführerischem Zauber und Grazie haben dieses Stück zu einem Welterfolg gemacht.

Blanche DuBois, Petra Morzé; Stella Kowalski, ihre Schwester, Johanna Arrouas; Stanley Kowalski, deren Mann, Daniel Jesch; Mitch, Stanleys Freund, Dirk Nocker; Eunice, Nachbarin, Tanina Beess; Steve, deren Mann, Thomas Kamper; Pablo, Stanleys Freund, Tobias Voigt; Eine schwarze Frau, Katia Ledoux; Ein Arzt, Rainer Friedrichsen; Krankenschwester, Kinga Dula; Ein junger Kassier, Tobias Reinthaller.
Regie: Beverly Blankenship; Bühne: Peter Loidolt; Kostüme: Erika Navas.

Ich war ursprünglich etwas skeptisch eingestellt. Beverly Blankenship hat mich mit ihrer Inszenierung jedoch voll überzeugt. Der erste Teil hätte vielleicht etwas kürzer ausfallen können. 1,5 Stunden sind schon sehr lang für so ein schwieriges morbides Stück.
Großartig auch das Ensemble. Allen vorann Petra Morzè!

Theater Reichenau – Neuer Spielraum: letzte Aufführung 3. August 2018

Schaun Sie sich das an

1988 war dieser klassische Kabarett-Abend die erste Theaterproduktion der Festspiele Reichenau – damals noch unter dem Titel „Kunst und Künstler in Reichenau“.

Klein aber fein begann alles: nur sechs ausverkaufte Vorstellungen im Theater; ein Farkas-Programm mit Burgschauspielern war eine Sensation für alle Theaterfreunde! Und auch für die Künstler damals Neuland. Dieses frische und unbefangen lustige Programm auf höchstem Niveau machte die Festspiele Reichenau auf einen Schlag bekannt.

Nach dreißig Jahren Erfahrung und Erfolg erinnern wir an diesen „Urknall“ unserer Festspiele, in einer ähnlichen Besetzung von zwei „Alten“, zwei „Jungen“ und zwei Damen. Jetzt sind es bekannte Künstler, die man seit Jahren mit den Festspielen Reichenau identifiziert und die eine heitere Aufführung garantieren. Die Programm-Zusammenstellung von Miguel Herz-Kestranek und Nicolaus Hagg wird aus dem großen Fundus der klassischen Kabarett-Nummern und Sketches erfolgen und einen vollen Theaterabend mit Pause ausfüllen. Musikalisch wird Florian Schäfer am Klavier die gute Stimmung unterstreichen.

„Es soll eine schmissige, niveauvoll unterhaltende Pointenmischung aus Altbekanntem und Unbekanntem werden, wobei auch Nummern aus dem 1988-Programm dabei sein werden“, meinte Miguel Herz-Kestranek bei seiner gründlichen Recherche.“

Mit Peter Matic, Miguel Herz-Kestranek, Nicolaus Hagg, Boris Eder, Chris Pichler, Maria Schuchter. Klavier: Florian Schäfer. Sketches, Texte und Couplets von: Karl Farkas, Hugo Wiener, Fritz Grünbaum.
Bühnenrechte: Thomas Sessler Verlag; Bühne: Peter Loidolt; Kostüme: Erika Navas.

Eine fantatische Remineszenz an Karl Farkas und den Beginn der Festspiele Reichenau!

Theater Reichenau – Großer Saal: etzte Aufführung 2. August 2018

Das falsche Gewicht

ählt zu den bekanntesten Werken von Joseph Roth, entführt die Zuschauer weit in den Osten, als Galizien noch zur österreichischen Monarchie gehörte. Das karge Leben an der Grenze, wo Schmuggler und Betrüger ihr undurchsichtiges Treiben zu verstecken wissen, treibt den pflichtbewussten Eichmeister Anselm Eibenschütz schließlich in die Arme der schönen Zigeunerin Euphemia. Man wird durch die gespielte Erzählung hineingezogen in das ausweglose Schicksal der Hauptfiguren, in ihre Hoffnungen und Enttäuschungen, in Liebe, Leidenschaft und Tod.

Seit 2014 hat Renate Loidolt ihre vormaligen Talkshows zu „Szenischen Lesungen“ entwickelt, die jedoch durch ihre detaillierte Inszenierung, die lebendige Darstellung der Protagonisten und die immer aufwändigere Bühne, Livemusik, Kostüm- und Lichtgestaltung bald diesem Begriff nicht mehr entsprachen.

„Der Prozess“ – „Das brennende Geheimnis“ – „Alma Mahler“ (mit Senta Berger) – „Amok“ – sind in der Folge immer mehr zu einem eigenen literarischen Format gewachsen, das nun eine neue Bezeichnung führt: „LITERATUR IN SZENE“.

Weiterhin steht das Buch, die erzählte Novelle im Vordergrund – das Manuskript wird vom Schauspieler vielfältig verwendet, es wird daraus gelesen, es wird zum Requisit, zu Boden geworfen, eingerollt oder ausgebreitet – wie es gerade zum Spiel passt. Aber das Buch spielt immer mit – die Literatur wird zur Szene, die Erzählung wird lebendig.

Joseph Roth, Das falsche Gewicht. Der Erzähler und weitere Rollen Joseph Lorenz. Der Eichmeister, Anselm Eibenschütz,     Marcello de Nardo. Die Zigeunerin, Euphemia, Julia Stemberger. Musiktrio mit Helmut Stippich. Idee, Fassung, Gestaltung: Renate Loidolt.

Theater Reichenau – Neuer Spielraum: letzte Aufführung 29. Juli 2018.

Festspiele Reichenau mit neuer Geschäftsführung

Britta Kampert übernimmt mit 1. März die operative Geschäftsführung der Festspiele Reichenau. Gemeinsam mit Intendantin Maria Happel wird die diplomierte Dramaturgin mit wirtschaftswissenschaftlichem Background das traditionsreiche Theaterfestival in die Zukunft führen.

„Wir freuen uns sehr, mit Britta Kampert eine Frau mit vielfältiger Erfahrung und hoher Expertise für die leitende Position der Festspiele Reichenau gewonnen zu haben“, so Paul Gessl (NÖKU), der diese Position zuvor interimistisch innehatte.

Britta Kampert (49), die Dramaturgie und Volkswirtschaft studierte, begann ihre berufliche Laufbahn als Referentin des Betriebsdirektors am Schauspielhaus Bochum. Sie arbeitete als Dramaturgin am Wiener Burgtheater, am Schauspielhaus Graz und am Theater der Jugend in Wien – und als Leitende Dramaturgin am Neumarkttheater in Zürich sowie am Münchner Volkstheater. Weitere berufliche Stationen waren das Theater an der Wien sowie das Vorarlberger Landestheater, welches sie sie in der Spielzeit 2017/2018 interimistisch als Intendantin leitete.

„Die Festspiele Reichenau sind für mich ein pulsierender und gastfreundlicher Ort, an dem man der Kunst in anregender Umgebung begegnen kann. Was hier jeden Sommer aufs Neue glücken kann, ist das Konglomerat aus höchstem künstlerischem Niveau, Unterhaltung und gesellschaftlicher Relevanz. Ich freue mich bereits jetzt auf Festspiele mit einem herausragenden Schauspielensemble und großen literarischen Stoffen“, so die designierte Geschäftsführerin Britta Kampert.

Mit Michael Reisenhofer als kaufmännischem Geschäftsführer, Ralph Eiselein als neuem Leiter des künstlerischen Betriebsbüros und Angelika Messner als Dramaturgin ist das Team der Festspiele Reichenau nun bestens für die kommende Saison und die Zukunft aufgestellt.

Maria Happel neue künstlerische Leiterin Der Theater Reichenau

Land Niederösterreich und Gemeinde Reichenau sichern die Zukunft des Theaterstandortes Reichenau ab.

„Die bekannte Burgschauspielerin und Leiterin des Max Reinhardt Seminars, Maria Happel, übernimmt ab sofort die künstlerische Leitung der Theater Reichenau. Der erste Spielplan für den Sommer 2022 wird im Herbst 2021 vorgestellt“, das gab Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Pressegespräch bekannt.

Durch die Bestellung von Maria Happel zur künstlerischen Leiterin, durch eine Kooperation mit dem Max Reinhardt Seminar und mit mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und dem Knowhow der NÖ Kulturwirtschaft GesmbH. (NÖKU) ist eine gedeihliche Weiterentwicklung des Theaterstandorts Reichenau im Hinblick auf seine Positionierung als weit über die Region hinaus reichenden Festspielstandort im mitteleuropäischen Kontext gewährleistet.

„Wir brauchen neue Formen - Neue Formen! Und wenn es die nicht gibt, ist es besser, es gibt gar nichts! sagt Kostja in Tschechows „Die Möwe“ Die Jugend fordert ihr Recht. Ich bin immer wieder überrascht, wie sich die Texte von Tschechow an die jeweilige Zeit anschmiegen. Gerade ist Istvan Szabo bei uns am Max Reinhardt Seminar und arbeitet mit den Studierenden des 4. Jahrgangs vor der Kamera. Auch er benutzt dafür Texte von Tschechow. Im Gegensatz zur Theateraufführung von „Drei Schwestern“ darf hier jede Studentin einmal Mascha sein, oder Olga, oder Irina.

In einem wunderbaren künstlerischen Gespräch erklärt mir Szabo, dass die Figuren im Stück ja auch alle Anfang 20 sind, nur im Theater immer viel zu alt besetzt werden. Ich schaue mir eine Probe an. Szabo setzt Licht und Kamera perfekt ein. Nach der ersten Szene zwischen Soljoni und Irina geht er zum männlichen Darsteller und redet leise mit ihm. „Es fällt ihnen nicht leicht zu sagen „Ich liebe Sie! Warten sie vor dem Satz! – Nicht stundenlang, sondern nur eine Sekunde. Schauen Sie in ihre Augen, dann sagen Sie den Satz. Wir schauen uns das Ergebnis auf dem Monitor an. Zwischen der ersten und der zweiten Version liegen Welten. Ich kann dem Schauspieler plötzlich hinter die Stirn schauen.

Ich kann seine Gedanken lesen. Später sitze ich in meinem Büro und beobachte das Treiben in unserem wunderschönen Garten und sehe, wie die jungen Künstlerinnen und Künstler an den Lippen von Istvan Szabo hängen. Die Stimmung ist eine andere als sonst. Wir sind nicht so laut – wir sind aufmerksam und spüren die große Kraft, die Suche nach Wahrhaftigkeit, die Demut und den Respekt vor dem Beruf, der von diesem Weltstar, der so bescheiden und geduldig ist, ausgeht.

„Wir sind Magier“, hat Michael Heltau einmal gesagt, „die davon leben, dass die Alten den Jungen die Geheimnisse ins Ohr flüstern! Peter Stein, Claus Peymann und Andrea Breth haben bereits zugesagt, eine solche „Flüsterstunde“ mit den Studierenden des Max Reinhardt Seminars abzuhalten.

Warum schreibe ich Ihnen das – vielleicht, um Ihnen zu erläutern, wie ich mir ein zukünftiges Konzept für Reichenau vorstelle, denn genau in dieser Verbindung zwischen Jung und Alt entsteht Neues. So schwebt mir zum Beispiel ein Stück wie „Frühlingserwachen“ von Frank Wedekind, der übrigens des Öfteren die Region rund um den Semmering besuchte, vor. Die Jugendlichen werden von Studierenden des Max Reinhardt Seminars gespielt und die Erwachsenen von hochkarätigen Künstlern, die ein Interesse an der Entwicklung des Theaters, den Glauben an dessen Unsterblichkeit haben und bereit sind, den Jungen die Staffel in die Hand zu geben. Natürlich wäre „Die Möwe“ in welchem Tschechow einen Sommer auf dem Lande beschreibt ein guter Stoff und selbstverständlich dürfte in meinem ersten Jahr Thomas Bernhards „Alte Meister“ nicht fehlen. Im, dem Theater gegenüber liegenden Gerhardthof, könnte man Kamingespräche mit Künstlern andenken und eine Meisterklasse unterbringen aus der Abteilung Regie, die dort ein Stück erarbeiten und eine Zusammenarbeit mit ISA, die ebenfalls Teil der MdB ist.

Im Anschluss an die Theatersaison könnte man ein kleines erstklassiges Filmfestival anschließen, wofür sich die Räumlichkeiten des Theaters ebenfalls anbieten würden. Auch im Bereich Literatur (Lesungen an verschiedenen wunderbareren Orten) sind den Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt!“
Maria Happel

„Die Festspiele Reichenau sind sowohl in künstlerischer als auch in kulturtouristischer Hinsicht eines der österreichweit wichtigsten Sommertheater. Für eine nachhaltige Absicherung des Theaterstandortes Reichenau und zur Erhaltung der hohen Qualität bedarf es einer zukunftsweisenden Perspektive. Dazu wurden vom Land Niederösterreich und der Gemeinde Reichenau die entscheidenden Weichen gestellt. Mit Maria Happel konnten wir eine äußerst renommierte und vielfältige Schauspielerin und Regisseurin für die zukünftige künstlerische Leitung gewinnen, wodurch ab Sommer 2022 in Reichenau wieder wunderbare Theateraufführungen stattfinden können, die die Region künstlerisch und kulturtouristisch beleben werden.“
Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich

„Mit Maria Happel als künstlerische Leiterin ist eine optimale, zukunftsweisende Lösung für das Theater Reichenau gefunden worden. Sie gibt ihren reichen künstlerischen Erfahrungsschatz mit viel Leidenschaft und Verantwortungsbewusstsein an die nächste Generation weiter.

Die Kooperation des Theaters Reichenau mit dem Max Reinhardt Seminar ist daher eine weitere großartige Chance für unsere Studierenden, Erfahrung zu sammeln und vor einem Theater-affinen Publikum aufzutreten. Ein richtungsweisender Schritt des Landes Niederösterreich im Sinne der künstlerischen Nachwuchsförderung, den die mdw- Universität für Musik und darstellende Kunst sehr begrüßt.“
Ulrike Sych, Rektorin der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

„Ich freue mich sehr, dass die aus Film und Theater bekannte und beliebte Schauspielerin und Leiterin des Max Reinhardt Seminars zukünftig die Geschicke der Theater Reichenau gestalten wird. Gemeinsam mit dem Land Niederösterreich ist es gelungen, nachhaltig die für die Gemeinde und die Region so wichtige Einrichtung auch für die Zukunft abzusichern und neue Perspektiven zu eröffnen.“
Johann Döller, Bürgermeister Reichenau

„Wir freuen uns, dass wir mit Maria Happel eine über die Grenzen des Landes bekannte und vernetzte Theatermacherin für die Leitung der Theater Reichenau gewinnen konnten, die für eine Weiterentwicklung des Theaterstandorts auf hohem Niveau und mit einer Ausstrahlung weit über die Region steht. Die 20-jährige erfolgreiche Erfahrungsgeschichte der NÖ Kulturwirtschaft GesmbH. (NÖKU) wird dabei das solide organisatorische und wirtschaftliche Fundament bilden.“
Paul Gessl, NÖ Kulturwirtschaft